Die britische Unterhauswahl 1997 vom 1. Mai 1997 brachte den ersten Regierungswechsel seit 18 Jahren. Die Labour Party unter Tony Blair schlug die bislang regierende Conservative Party unter John Major. Diese Wahl wurde als „Blutbad“ (bloodbath) für die Konservativen bezeichnet. Sie verloren mehr als die Hälfte der bisherigen Mandate, darunter sämtliche in Schottland und Wales. Labour konnte die größte Mehrheit für eine Partei in der Geschichte Großbritanniens erringen (179).

Verschiedene prominente Konservative, darunter mehrere Kabinettsmitglieder, wurden abgewählt. Zu diesen zählten Verteidigungsminister Michael Portillo, Außenminister Malcolm Rifkind, Handels- und Industrieminister Ian Lang und Schottlandminister Michael Forsyth.

Die Liberal Democrats konnten die Anzahl ihre Mandate mehr als verdoppeln und erreichten das beste Resultat seit den 1920ern, als sie letztmals in der Regierung vertreten waren. Die Referendum Party, die eine Abstimmung für den Austritt aus der EU verlangte, erreichte zwar mit mehr als 800.000 Stimmen den vierten Platz, konnte aber keine Sitze gewinnen. Dennoch nahm sie den Konservativen wertvolle Stimmen weg.

Vorgeschichte

Die Conservative Party regierte seit den Wahlen 1979 ununterbrochen das Land, zunächst mit Margaret Thatcher, bis vor der Wahl dann mit John Major. Die 18-jährige Regierungszeit war geprägt durch den Kampf der Regierung gegen die Gewerkschaften, den Falklandkrieg 1983 und der Liberalisierung der Wirtschaft, die unter anderem eine hohe Arbeitslosigkeit, aber auch eine steigende Wirtschaftsleistung zur Folge hatte. Die letzte Wahl 1992 gewannen die Konservativen nur noch äußerst knapp und die folgende Regierungszeit des Kabinett Major II war geprägt durch interne Streitigkeiten in Partei und Regierung über Europa und führten dazu, dass seine knappe Mehrheit im Unterhaus 1996 durch verlorene Nachwahlen und Austritte endgültig verloren ging. Die letzten Monate im Amt war er von der Unterstützung der Ulster Unionists abhängig. John Major ging also als angeschlagener Amtsinhaber in die Wahl und Labour führte in jeder Umfrage seit 1993.

Wichtige Parteiführer

Wahlergebnisse

Nachwahlen

Nach der Wahl

Nach seinem sehr deutlichen Wahlsieg bildete Tony Blair die erste Labour-Regierung seit 1979. Mit ihrer erdrückenden Mehrheit konnte New Labour zahlreiche Reformen durchführen, die unter anderem die Themen Bildung, Wirtschaft und Devolution betrafen. Auch bei Ende seiner ersten Legislaturperiode erfreute sich Blair großer Popularität, sodass die Wiederwahl ohne große Probleme gelang.

Siehe auch

  • Politisches System des Vereinigten Königreichs

Einzelnachweise


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